… so weiß es ein bekanntes Sprichwort. Es kommt uns in den Sinn, wenn wir ähnliche Eigenschaften oder Verhaltensweisen zwischen Kindern und Eltern erkennen. „Du bist wie Deine Mutter“, oder „genau so hat Dein Vater auch immer reagiert“ mag manche/r schon gehört oder gesagt haben. Ähnlichkeiten zwischen Eltern und Kindern sind kein Zufall, sie sind Programm.
Jeder Mensch ist damit konfrontiert, dass er bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen mitbekam (und auch weitergibt). Entscheidend ist allerdings: steh ich dazu oder ist es mir peinlich? Bekämpfe ich diese Ähnlichkeiten oder fördere ich sie? Das hängt auch eng mit der Frage zusammen, ob ich gerne Kind meiner Eltern bin oder nicht.
Jesus sagt einmal: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ (Lukas 6,36) Er will also, dass wir zu unserer „Verwandtschaft“ stehen und der Barmherzigkeit, die Gott eigen ist (und die er auch in uns gelegt hat!), in unserem Leben, in unserem Denken, Reden und Tun, Raum geben.
Dazu fiel mir ein Lied der amerikanischen Sängerin und Liedermacherin Amy Grant ein. In „My fathers eyes“ beschreibt sie ihren größten Wunsch; nämlich dass andere in ihren Augen die Augen ihres (himmlischen) Vaters entdecken können.
„Sie hat die Augen ihres Vaters.
Augen, die das Gute in den Dingen finden, wenn das Gute fehlt. Augen, die die Quelle der Hilfe finden, wenn keine Hilfe da ist. Augen voller Mitgefühl, die jeden Schmerz sehen, die wissen, was du durchmachst und genauso fühlen.“
Eine schöne Auslegung davon, wie es bei Christen und in dieser Welt aussehen kann, wenn der Apfel deutlich sichtbar „nicht weit vom Stamm fällt.“
Herzlichst,
Ihr Pfarrer Carsten Stein