Fest verankert

Letzter Tag auf der „Monica“, meinem Fortbewegungsmittel und Lebensraum für zwei Wochen. Ich bin alleine an Bord, denn die anderen haben schon die Heimreise angetreten. Das Boot liegt im Hafenbereich von Palmeira auf der Insel Sal. Allerdings nicht ordentlich mit Leinen an Steg oder Hafenmauer festgemacht, sondern lediglich fixiert mit dem Anker. Einem gebogenen Eisen, dass sich (ho entlich) gut in den Sandboden und zwischen das Felsengestein am Meeresgrund verkantet hat. Man kann da Zweifel bekommen, denn Wind und Wellen sind stark und das o ene Meer be- ginnt nicht weit hinter mir. An der Ankerleine beschreibt das Boot immer wieder einen großen Halbkreis und tanzt mit den anderen Booten um die Wette – manchmal kom- men sie sich dabei auch ziemlich nahe. Oben sitzen und schauen ist kein Problem. Aber um unter Deck zu gehen und sich sogar zum Schlafen hinzulegen, dafür braucht es Vertrauen. Vertrauen darauf, dass dieser Anker hält!

Er hat gehalten – immer wieder. So wie ein anderer Anker, von dem in einem wunderschönen Lied die Rede ist:

„Er ist das Zentrum der Geschichte, er ist der Anker in der Zeit. Er ist der Ursprung allen Lebens und unser Ziel in Ewigkeit.“

(Albert Frey, eg+ 93)

Jesus ist der Anker in der Zeit. An ihm festgemacht kann ich mich sicher und geborgen fühlen, selbst wenn Wind und Wellen meinem Lebens- boot schwer zu scha en machen. ER hält mich und Sie!

Herzlichst,

Ihr Pfarrer Carsten Stein