„Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet.“ (Psalm 66, 20) „Gott ist für mich da und hört mir zu“, so könnte man zusammenfassen.
An vielen Tagen unseres Lebens, wenn es uns gut geht und uns alles von der Hand geht, ist es uns ziemlich egal, ob Gott unsere Gebete hört, oder? Aber wenn es anders kommt, wenn wir uns schwach, krank, einsam und allein fühlen, wenn uns alles über den Kopf zu wachsen droht, wenn wir uns Sorgen machen und die schlimmen Nachrichten aus Nah und Fern uns ängstigen, dann suchen wir das Gebet. Dann suchen wir das offene Ohr und das weite Herz, das uns helfen kann. Dann erinnern wir uns an Gottes Zusagen, seine Liebe, seine Güte. Und wir fangen an zu beten.
Und dann erleben wir das Wunderbare: Gott hört unser Gebet.
Wenn die Last der Welt dir zu schaffen macht,
wenn dich Furcht befällt vor der langen Nacht,
wenn du kraftlos bist und verzweifelt weinst,
wenn du ängstlich bist und dich selbst verneinst,
wenn die Menschheit vor ihrem Ende steht,
wenn die Sonne sinkt und die Welt vergeht –
dann hört er dein Gebet.
In diesem Text von Christoph Zehendner werden viele Situationen aufgezählt, die im Leben ganz vieler Menschen vorkommen – gerade jetzt, gerade in dieser Corona-Zeit.
Manche haben Angst um ihre Gesundheit oder die ihrer Lieben. Andere um ihren Arbeitsplatz und ihr Einkommen. Manche machen sich Sorgen um die Folgen dieser massiven Einschränkungen – finanziell und sozial. Manche fürchten das Aufkommen von radikalen Positionen und eine Spaltung unserer Gesellschaft. Es gibt Menschen, die an Corona sterben. Und es gibt die, die gerade dann, wenn sie am Nötigsten menschlichen Beistand bräuchten, menschenseelenallein sind.
Doch all diesen Menschen wird gesagt: Gott lässt dich nicht allein, er hört dein Gebet. Es lohnt sich also, in die Stille zu gehen. A pro pro Stille. Jesus selbst empfiehlt, sich zum Gebet zurückzuziehen, nur mit Gott alleine zu sein. Denn Gott, „unser Vater“, ist gerade dort, in der Stelle, im Verborgenen.
Es ist so wertvoll, sich ab und zu ganz bewusst einen ruhigen Platz fürs Gebet zu suchen. Das kann zuhause sein, im Wald oder auch in einer unserer tagsüber offenen Kirchen. Und dann einfach mit Gott reden – laut oder leise. „Er hört dein Gebet!“
In den in der Corona-Zeit im Internet mit- und nachzufeiernden Gottesdiensten aus Lützel-Wiebelsbach kommt ein Gebet vor, das Sie zuhause gerne mitsprechen können:
Gebet
Gott, Du unser Vater und Schöpfer dieser Welt.
Lass uns nicht allein.
Wir sind in Not und wir haben Angst.
Du weißt das und Du siehst es.
Du hast einen Plan für uns und diese Welt.
Und Du hast versprochen, dass das Leben den Sieg behält.
Wir bitten Dich: Halte Dich für uns spür- und erlebbar an dieses
Versprechen.
Verweise das Virus in seine Schranken.
Und hilf, dass die Kranken – bei uns und überall auf dieser Welt –
versorgt werden können und gesunden.
Gott, Gekreuzigter und Auferstandener.
Du selbst hast den Tod erlitten, den Menschen in dieser Welt erleiden, damit neues, viel größeres Leben entstehen kann.
Lass uns darauf vertrauen,
dass nach unserem vorläufigen Leben hier
eine nicht endende Herrlichkeit dort auf uns wartet.
Jesus Christus,
Du hast Dich in Deinem Leben und Sterben
als solidarisch mit den Kranken, Schwachen und Leidenden gezeigt.
Sei auch hier und jetzt denen nahe, die Deinen Beistand besonders brauchen.
Gott, Heiliger Geist,
Du schenkst Kraft, Mut, Freude und Zuversicht.
Das alles brauchen wir jetzt. In unserer Angst, unserer Ohnmacht, unserer Hilflosigkeit.
Stärke uns, damit wir diese Zeit gut überstehen.
Aber stärke uns auch, damit wir für andere da sind: helfen, unterstützen, zur Seite stehen.
Wir alle haben Gaben und Möglichkeiten.
Hilf uns dabei, diese zu entdecken und zu nutzen.
Dir zum Lob und dem Nächsten zur Hilfe.
In der Stelle bringen wir D sir,
was uns persönlich durch Kopf und Herz geht:
Stilles Gebet
Vaterunser (mit Glockenläuten)