Wie gehts weiter mit der Pfarrstelle?

Pfarrer Carsten Stein wird im nächsten Frühjahr seine neue Stelle als Dekan antreten und vorher in eine dreimonatige Studienzeit gehen, in der er sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie wir in unseren Gemeinden mit und nach Corona zukünftig Gottesdienste feiern können und werden. 

Augenblicklich entsteht die Ausschreibung für die Pfarrstelle, die nicht gekürzt werden muss und wieder als 100%-Stelle besetzt werden kann. Bis die Bergkirchengemeinde Lützelbach einen neuen Pfarrer oder eine neue Pfarrerin bekommt, übernehmen Pfarrer Andreas Höfeld (links) und Pfarrerin Corinna Koppe (rechts) aus Höchst die Vertretung. Auch unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden werden von den beiden bis zur Konfirmation Ende Mai begleitet.

Was gibt es Neues vom Kirchen(an)bau?

Foto: Jacqueline Kokott

Mancheine(r) denkt vielleicht beim Anblick der Lützelbacher Kirche: „Da passiert ja gar nichts!“ und fragt sich, wann es mit dem lange angekündigten An- und Umbau der Kirche endlich losgeht. Doch wie in der Adventszeit heißt es jetzt: „Das Warten hat bald ein Ende!“ 

Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen und dann gehts sichtbar los. Den Anfang machen die Arbeiten am Außengelände vor der Friedhofshalle, wo später einmal ein barrierefreier Weg entsteht und Sitzstufen zum Verweilen einladen werden. 

Im Frühjahr dann sollen die Arbeiten für den Anbau beginnen, der – und das ist etwas ganz Besonderes – aus Lehmwänden bestehen wird. Darin werden dann später Toiletten, Küche, Garderobe, der Technikraum und eine Sakristei enthalten sein. Gleichzeitig wird der Innenraum so verändert, dass ein Lehmfussboden mit integrierter Heizung eingebracht wird und sich der hintere Teil mittels einer Glas-Faltwand bei Bedarf in einen separaten Gruppenraum verwandeln lässt. 

Wie das alles genau aussehen wird, kann man anhand eines detaillierten Modells erkennen, das seit einiger Zeit in der Kirche ausgestellt ist. Allerdings war das Bestaunen des Modells bislang schwierig, da die Kirche ja meist verschlossen ist. Deswegen hat die Schreinerei Herrschaft jetzt ein Fenster in die Baustellentür eingebracht, durch das sich „die Kirche in der Kirche“ betrachten lässt. 

Schauen Sie mal vorbei und werfen Sie einen Blick auf das, worüber wir uns bald alle freuen können. Das ist dann auch so ein bisschen wie Advent.

Carsten Stein

Frohe Weihnachten?!

Anfang Dezember 2021. Es regnet und es ist kalt. Menschen sind nicht viele unterwegs, die meisten Cafés und Restaurants haben zu. Es ist dunkel und trist. So wie in unserer Welt, in unserem Land, unserer Gesellschaft. Corona hält uns alle in Atem. Wieder steigen die Zahlen. Die Krankenhäuser füllen sich, Menschen sterben, Verantwortliche sind ratlos. Der Ton wird rauher. Wie so oft, wenn es unübersichtlich wird, werden Schuldige gesucht. Menschen feinden sich an, akzeptieren keine unterschiedlichen Meinungen. Manche wollen unbedingt herausfinden, was richtig und was falsch ist. Andere glauben das schon lange zu wissen. 

Jetzt könnte uns ein wenig Weihnachtsstimmung helfen. Aber, ach. Weihnachtsmärkte gibt es kaum. Einkaufen ist schwierig, Menschenansammlungen soll man meiden, von Unbeschwertheit keine Spur. Viele igeln sich ein – äußerlich und innerlich. Was für ein Weihnachten soll das werden? Sicher kein frohes.

Und doch wird es auch dieses Jahr Weihnachten werden. Sicher einfacher, ungeschminkter, unverstellter. Die Krippe vor unserer Rimhorner Kirche zeugt von den widrigen Umständen des ersten Weihnachten. All das, was wir an Weihnachten angeblich brauchen, gab es damals nicht. Es war ärmlich, kalt und ungemütlich. Kein bunter Markt, keine schöne Musik, kein Festessen, keine Menschenansammlungen. Aber genau da hinein bringen die Engel die frohe Botschaft: „Siehe, euch ist heute der Heiland geboren!“ Der Heiland, der, der alles heil macht, der kommt in unsere trübe und kranke Welt. Das Licht des Lebens leuchtet in die Dunkelheit. Gott hat mich und diese Welt nicht vergessen, sondern kommt selbst in die Perspektivlosigkeit, um neue Perspektiven zu schenken. Das macht er auch dieses Jahr, auch heute, auch für uns, auch für mich. 

„Das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht auslöschen können“, heißt es im Johannes-
Evangelium. Egal wie finster es ist – das Licht des
Lebens ist stärker. Deswegen wünsche ich Ihnen und mir, auch und gerade in diesem Jahr: „Frohe Weihnachten!“

Durch die Straßen auf und nieder…

Auch in diesem Jahr ließen wir es uns nicht nehmen, Sankt Martin zu feiern und mit unseren Laternen zu laufen. Als wir uns gemeinsam im morgendlichen Singkreis, der jeden Donnerstag mit der Krippe und der Kita stattfindet, eingestimmt hatten, ging es um 16:30 Uhr mit dem Umzug los.

Wir nahmen am Bolzplatz, gegenüber der Kindertagesstätte, die Eltern und deren Kinder in den Empfang. Wir sangen gemeinsam am Lagerfeuer Lieder und starteten dann unseren kleinen Umzug. Vielen Dank an die Nachbarn unserer Kita, die uns den Weg so schön beleuchtet haben! Wieder angekommen an der Kita, wartete auf uns das Lagerfeuer und die Martinssterne (von unserer Bäckerei Orth aus Breitenbrunn).

Zum Abschluss sangen wir noch einmal Lieder und ließen den schönen Abend ausklingen.

Alles in einem war dies eine gelungene Feier! Ein Dankeschön geht an die Freiwillige Feuerwehr Lützelbach, die uns es ermöglicht haben, durch die Straßen zu laufen.

Eileen Gehlen, Kita-Leitung

Impressionen

vom Erntdankfest 2021 mit Kindern und Erzieherinnen unserer Kita im Zelt an der Rimhorner Kirche,…

vom 2. Erntedankgottesdienst mit Prädikantin Ute Karl…


und von den Musikalischen Abendgottesdiensten am Reformationstag und am 1. Advent

Andacht: Tränen und Freude

„Warum?!“ – Diese Frage bewegt uns Menschen immer wieder. Besonders in schwierigen, existentiellen Phasen. „Warum muss mir das passieren?“ „Warum ist er so schlecht dran, warum muss sie so leiden?“ „Warum ist die Welt so ungerecht, warum fügen sich Menschen gegenseitig so viel Leid zu?“

„Warum?!“ – Dieses Wort prägt den Anfang von Johannes Brahms Meisterwerk Opus 74, Nr. 1 von 1879. Und die quälende Frage dahinter ist die Frage des Hiob, der nicht versteht, weshalb er all das Unglück, den Schmerz, den Verlust, das Leiden erdulden muss. 

„Warum?! Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen und das Leben den betrübten Herzen? Warum?! Die des Todes warten und kommt nicht, und grüben ihn wohl aus dem Verborgenen; die sich fast freuen und sind fröhlich, dass sie das Grab bekommen. Warum?! Und dem Manne, des Weg verborgen ist, und Gott vor ihm denselben bedecket. Warum?!“ (Hiob 3, 20-23)

Wer das liest und hört, sich von der Tiefe der Worte und Klänge ergreifen lässt, kann die Tränen kaum halten. Es ist so dicht – inhaltlich und musikalisch. Weil uns Menschen einfallen, die keinen Lebenswillen mehr hatten. Weil wir uns an Situationen erinnern, in denen auch wir am Ende waren und nur noch „Warum?!“ schreien oder seufzen konnten.

Was soll ich sagen? Es wird ein gutes Ende nehmen. Das Stück von Brahms. Aber auch unser Leben. Das ist unsere Hoffnung als Christen, dass der Tod und das Leid nicht das letzte Wort haben. Geduld zahlt sich aus. „Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben. Die Geduld Hiobs habt ihr gehöret, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen; denn der HERR ist barmherzig und ein Erbarmer.“ (Jakobus 5,11)

In dieser Botschaft stecken Trost, Kraft und Freude. Deswegen endet Brahms auch mit einem Lutherchoral: „Mit Fried und Freud ich fahr dahin, in Gottes Willen, getrost ist mir mein Herz und Sinn, sanft und stille. Wie Gott mir verheißen hat, der Tod ist mir Schlaf worden.“

Hören und sehen Sie sich dieses wunderbare Stück an – im Musikalischen Abendgottesdienst am letzten September-Wochenende aus der Lukaskirche in Karlsruhe:
https://youtu.be/7PvL7wsr9dc, zwischen 14:15 und 24:25. Und ziehen Sie daraus Trost und Kraft – auch und gerade für die schweren (Gedenk-)Tage im November.