Eines Tages kamen Leute zu einem einsamen lebenden Mönch. Sie fragten ihn:
„Was für einen Sinn siehst du in deinem Leben der Stille?“
Der Mönch war mit dem Schöpfen von Wasser aus einem tiefen Brunnen beschäftigt. Er sprach zu seinen Besuchern:
„Schaut in den Brunnen. Was seht ihr?“
Die Leute blickten in den tiefen Brunnen: „Wir sehen nichts!“
Nach einer kurzen Weile forderte der Mönch die Leute erneut auf:
„Schaut in den Brunnen! Was seht ihr jetzt?“ Die Leute blickten wieder hinunter: „Ja, jetzt sehen wir uns selber!“
Der Mönch sprach:
„Nun, als ich vorhin Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig. Jetzt ist das Wasser ruhig. Das ist die Erfahrung der Stille: Man sieht sich selber! Und nun wartet noch eine Weile.“
Nach einer Weile sagte der Mönch erneut: „Schaut jetzt in den Brunnen. Was seht ihr?“
Die Menschen schauten hinunter: „Nun sehen wir die Steine auf dem Grund des Brunnens.“
Da erklärte der Mönch: „Das ist die Erfahrung der Stille. Wenn man lange genug wartet, sieht man den Grund aller Dinge.“

Wir wollen bis auf weiteres unsere beiden Kirchen tagsüber offen halten, damit einzelne Menschen bei Bedarf einen Ort der Stille und des Gebets finden können. Wir wissen nicht, ob und wie lange wir dieses Angebot machen können. Entscheidend wird sein, dass Nutzer/innen dieses Angebots sich an den allgemeinen Sicherheitshinweisen orientieren: Abstand zu anderen Menschen halten und Hygienehinweise beachten.
„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ (Johannes 12,24)